Barrierefreies Webdesign ein zugängliches und nutzbares Internet gestalten

Portable Document Format

Die einleitenden Wörter im Kapitel über PDF aus dem Buch Barrierefreiheit verstehen und umsetzen (2011) lauten:

PDF hat den Ruf, die schnellste Art zu sein, um Informationen ins Netz zu stellen. Nein, nicht dass dies jemand extra laut propagiert hätte. In der Praxis hat sich schlicht durchgesetzt, aus beinahe jeder Anwendung heraus auf Knopfdruck ein PDF zu erstellen, das überall gleich aussieht und von jedem gelesen werden kann. Von jedem? Von fast jedem!

PDF hat auch den Ruf, eines der unzugänglichsten Formate für Menschen mit Behinderungen zu sein. Versuchen Sie doch einmal, sich einen eingescannten und dann als PDF abgespeicherten Flyer von einem Screenreader vorlesen zu lassen. PDF ist eben doch nicht gleich PDF. Es hängt davon ab, aus welcher Quelle das Dokument erstellt wurde und ob sein Autor beim Erstellen an Barrierefreiheit gedacht hat.

PDF könnte aber auch den Ruf haben, viele Formate, die an und für sich völlig unzugänglich sind, ebenso für Menschen mit den unterschiedlichsten Einschränkungen in einer wahrnehmbaren und bedienbaren Form zur Verfügung zu stellen . Solche "kritischen" Formate lassen sich in PDF konvertieren und dort mit einer Strukturebene und weiteren Zugänglichkeitseigenschaften versehen, die es Hilfsmitteln ermöglichen, Inhalte auszuwerten und auszulesen.

Kurz und gut: Ob wir wollen oder nicht, ob wir es wissen oder es bisher immer für ein Gerücht gehalten haben - PDF zählt zu den strukturierten Formaten.

Was heißt das genau? Dem Grunde nach kann PDF barrierefrei gestaltet werden, allerdings sind einige Voraussetzungen zu erfüllen. Zusammen mit Markus Erle habe ich also den Beitrag verfasst. Die Praxis im Web sieht aber völlig anders aus. Mit welchen Problemen mit PDF Nutzer konforntiert sein können, schildert Oliver Nadig in dem sehr detaillierten Beitrag Lesen, was drinsteht — rausholen, was drinsteckt: Wie blinde Computernutzer sich PDF-Dokumente zugänglich machen.