Verständliche Inhalte
Verschiedene Verständlichkeitsmodelle und -theorien kommen in Einzelfragen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Erkenntnisse der Verständlichkeitsforschung, etwa das Hamburger Verständlichkeitskonzept können in den Kontext der Anforderungen der WCAG 2.0 gesetzt werden, allerdings setzt die WCAG 2.0 stets die technische Überprüfbarkeit voraus. Einige der Ergebnisse der Verständlichkeitsforschung zur Lesbarkeit, zur Leserlichkeit, zur Textorganisation und zum Sprachniveau finden sich in der WCAG 2.0 wieder.
Textverstehen ist ein aktiver Prozess und eine Interaktion zwischen Text und Leser. Texte sind für unterschiedliche Leser unterschiedlich leicht verstehbar. Dies hat sowohl mit den Interessen und dem Vorwissen des Lesers zu tun, als auch mit dessen individuellen Fähigkeiten. Aufgrund der unterschiedlichen Voraussetzungen können Texte nicht für alle Leser gleichermaßen verständlich gemacht werden. Dennoch können Voraussetzungen geschaffen werden, die zur Textverständlichkeit beitragen und die Zugänglichkeit der Inhalte auf der Verständlichkeitsebene fördern. Hierzu zählen redaktionelle Aspekte wie die Verwendung geläufiger Begriffe oder kurzer Sätze und gestalterische Maßnahmen wie das Vermeiden von Blocksatz und die Berücksichtigung von relativen Schriftgrößen und höheren Zeilenabständen. Auch die Verwendung von Zwischenüberschriften gehört zu den Anforderungen der Verständlichkeit:
Kurze Abschnitte und eine sichtbare Gliederung helfen, die inhaltliche Struktur schnell zur erfassen.
Überhaupt spielt die Textorganisation, also der gezielte Einsatz von Überschriften oder Listen zur besseren Strukturierung von Texten, zu den wichtigen Aspekten der Verständlichkeit. Um aber barrierefrei zu sein, müssen diese visuellen Aspekte der Leserlichkeit im HTML ebenso nachvollziehbar sein.
Die folgende Liste fasst die Inhalte der Beiträge im Bereich "Verständliche Inhalte" zusammen.
- Texte im Web verständlicher schreiben von Gastautor Karen Zoller und Jan Hellbusch (2004)
Nach den Anforderungen der Barrierefreiheit müssen Texte möglichst verständlich geschrieben werden.
Mit dem Hamburger Verständlichkeitskonzept gibt es eine Methode, die Verständlichkeit zu prüfen. Mit den vier "Verständlichmachern" (Einfachheit, Gliederung/Ordnung, Kürze/Prägnanz und Anregende Zusätze) können Schreibstil und Ausdrucksweise etwas genauer unter die Lupe genommen werden.
- Großer fetter Text macht noch lange keine Überschrift (2013)
Überschriften dienen der Gliederung von Inhalten, wobei sie inhaltliche Stichworte vermitteln und Beziehungen zwischen einzelnen Überschriften entstehen. Der Einsatz von Überschriften hilft Nutzern, sich einen Überblick über die Inhalte zu verschaffen. Es gilt, diese Überschriften genauso wwie die entstehende Überschriftenhierarchie im HTML nachvollziehbar zu machen.
Neben dem korrekten Einsatz von HTML spielt auch der Wortlaut einer Überschrift eine Rolle.
- Voreinstellen der natürlichen Sprache (2016)
Die Sprache einer Webseite muss mit einem
lang
-Attribut angegeben werden. Darüber hinaus sollten fremdsprachige Inhalte innerhalb einer Webseite ausgezeichnet werden. Für den Sprachwechsel stellen die WCAG 2.0 und die BITV 2.0 unterschiedliche Anforderungen.